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Emotionale Gay BDSM: Valentin – Verschlungene Pfade zum Glück

Beitragsbild mit Büchern violettes Coccer, Valentin
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Valentin – Sehnsucht nach Liebe

Valentin – Sehnsucht nach Liebe

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Lila Cover mit zwei Männern, Valentin
lila Cover mit herzförmigen Schloss

E-Book: 5,99 €

Taschenbuch: 15,99 € (447 Seiten)

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Zwischen Sehnsucht und Hingabe – Eine Liebe gegen alle Widerstände

Jahrelang war Valentin in einer toxischen Beziehung gefangen – kontrolliert, gedemütigt, isoliert. Erst ein traumatisches Ereignis gibt ihm die Kraft zur Flucht. Orientierungslos, aber mit der Hoffnung auf einen Neuanfang, sucht er Schutz im Elysion – einem exklusiven BDSM-Club und sicheren Hafen.
Dort begegnet er erneut Skandar, dem charismatischen Dom. Dorian ist immer noch an seiner Seite und verletzlicher denn je. Die beiden sind alles, wonach sich Valentin sehnt, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Mit einer gemeinsamen Zukunft rückt ihr Glück in greifbare Nähe. Doch eine Ménage-à-trois widerspricht den gesellschaftlichen Normen, so eine Partnerschaft gefährdet Skandars Lebenswerk und seine Karriere.
Daher trifft Dorian in einem verzweifelten Moment eine folgenschwere Entscheidung und setzt eine Kette verhängnisvoller Geschehnisse in Gang, die alles zu zerstören droht …

Ein leidenschaftlicher BDSM-Roman über den Unterschied von sinnlicher Züchtigung und echter Strafe, den Mut, gesellschaftliche Fesseln hinter sich zu lassen und die Kraft, für die wahre Liebe zu kämpfen.

📖 Der fesselnde Abschluss von »Dorian – Sehnsucht nach Liebe«.

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Schnipselgalerie Dorian – Sehnsucht nach Liebe

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Leseprobe: Kapitel 1 – Valentin

Wer soll diesen Scheiß fressen?«, grollte Mike und schob den Teller mit Schwung von sich. »Du bist echt ein unnützes Ding! Hol mir noch ein Bier!«
Wie erstarrt klebte ich auf dem Stuhl und sah den Mann an, mit dem ich die letzten vier Jahre meines Lebens geteilt hatte.
Vergeudete Zeit!
Was tat ich hier? Langsam erhob ich mich, wankte zum Kühlschrank und holte das Gewünschte. Nur, um meine Ruhe zu haben. Ich hasste es, wenn Mike trank. Nüchtern ertrug ich ihn bereits schwer genug.
Appetitlos stocherte ich im Essen herum, selbst gemachte Süßkartoffelpommes, Hähnchen und Salat. Was wollte er mehr? Ich kochte frisch für den Kerl, der den lieben langen Tag zu Hause hockte, während ich arbeiten ging. Als er seinen Job verloren hatte, beruhigte ich ihn, dass wir erst einmal mit meinem Gehalt zurechtkämen. Das war inzwischen über zwei Jahre her.
Unauffällig musterte ich Mike. Oberflächlich entsprach er dem, was mir stets vorschwebte: dunkle Stimme, strenger Blick, muskulöse Figur. Beim Kennenlernen machte er mir schöne Augen, erklärte, wie sehr er mich liebte, meinen Körper, die Tattoos und die speziellen Neigungen. Zum Beweis schaffte er diverse Spielzeuge an.
Nach ein paar Wochen, als ich vorschlug, das Elysion zu besuchen, erfuhr ich von seinem Hausverbot in meinem Stammclub. Statt gewarnt das Weite zu suchen, fand ich Ausreden für Mike, denn der Himmel hing voller Geigen, die davon säuselten, endlich am Ziel der Träume angelangt zu sein. Ich hatte einen Dom gefunden, der mich als festen Sub akzeptierte.
Eigentlich war Mike die zweite Wahl. Das gestand ich nicht mal mir selbst gegenüber ein. Ihm gab ich das Gefühl, ich hätte nur auf ihn gewartet.
In Wahrheit kämpfte ich jeden Tag darum, nicht an den Mann zu denken, den ich wirklich wollte. Von dem Moment an, an dem er mich zum ersten Mal angesehen hatte, wünschte ich mir seine Aufmerksamkeit. Und als er sie mir schenkte, wollte ich ihn ganz. Nur lebte er in einer festen Beziehung, unerreichbar für mich.
Mit Skandar fühlte sich alles wunderbar an. Die Art, wie er sich um mich gekümmert hatte nach unserem Kampf im Käfig. Unser erster Kuss. Obwohl von mir geraubt, erwiderte der Dom ihn leidenschaftlich. In seinen Augen flackerte die Sehnsucht nach mehr, doch er floh und ließ mich zurück.
Alle meinten, ich entspräche genau seinen Wünschen. Dennoch behielt er den unerfahrenen Jungen, der für Ärger im Club gesorgt hatte. Für mich blieb lediglich Skandars Hoodie, den er bei seiner hektischen Flucht zurückließ.
Automatisch berührte ich das verschlissene Ärmelbündchen. Der Pullover spendete mir Trost. Zum Glück wusste Mike nicht, woher ich ihn hatte.
Ich dachte an die gemeinsame Session mit Dorian und seinem Dom Skandar. Ein heißer Dorn brannte sich in mein Herz. Nie hatte ich etwas Intimeres erlebt. Hätte er mich gefragt, ob ich ihm gleichfalls dienen wollte, meine Zustimmung wäre ihm sicher gewesen. Selbst unter der Bedingung, als Zweitsub hinter dem ersten zurückzustecken.
Es kam nicht so weit. Feige stahl ich mich davon. Ich mochte Dorian und wollte mich nicht zwischen die beiden drängen.
Irgendwann hörte ich von Skandars Erkrankung. Gern wäre ich zu ihm gefahren, schrieb mindestens zehn Briefe – und schickte keinen ab. Ich kannte ja nicht einmal seine Adresse. Und was sollte es auch bringen? In seinem Leben war ich eine längst vergessene Fußnote. Für ihn war es leicht, er hatte einen Partner, der sich, wie alle erzählten, aufopferungsvoll um ihn kümmerte.
»Geh duschen!«, befahl Mike unverhofft.
Irritiert schaute ich ihn an. Die tiefe Stimme sandte mir einen Schauer über den Rücken. Wollte er eine Session? Das Wochenende lag vor uns.
Mein Verstand intervenierte. Er hatte getrunken, und zwar nicht wenig. Kein verantwortungsvoller Dom trank und spielte. Skandar rührte keinen Tropfen Alkohol an, wenn er eine Session vorbereitete. Bot er jemandem einen Drink an, zeigte er seine Bereitschaft, mit einer Umarmung und seiner Fürsorge auszuhelfen, mehr jedoch nicht.
Skandar!
Abrupt sprang ich auf und eilte ins Bad. Ich wollte nicht, dass Mike sah, dass mir Pipi in die Augen trat. Einmal mehr schob ich eine endgültige Entscheidung auf. Vielleicht brächte die Sitzung uns einander wieder näher.
Mein Bauch rebellierte. Säure stieg die Speiseröhre hinauf und verursachte ein unangenehmes Brennen. Die paar Happen des Abendessens lagen mir schwer im Magen. Ich verachtete meine Schwäche. Erneut knickte ich ein und verabscheute mich schon jetzt dafür. Aus mir war ein Feigling geworden. Ich fürchtete mich davor, allein zu sein.
Pflichtschuldig duschte ich und bereitete mich vor, falls Mike sich entschied, mit mir zu schlafen. Oder vielmehr, über mich herzufallen. Seine Grobheit besaß ihren Reiz, doch mir fehlte ein angenehmer Abschluss. Während ich Zeit brauchte, um runterzukommen, drehte er sich um und schnarchte.
Das Duschbad brannte in den winzigen Stichen, die das Nervenrad bei einer früheren Session hinterlassen hatte. Obwohl ich Mike bat, auf meine Tätowierungen Rücksicht zu nehmen, scherte er sich einen Dreck darum, kratzte und verletzte. Schmerz erregte mich nicht, ich konnte ihn jedoch akzeptieren.
Mit einem Handtuch um die Hüften betrat ich unser Schlafzimmer. Mein Partner saß auf der Bettkante und betrachtete mich.
»Leg dich hin!«
Kurz zögerte ich, weil er lallte. »Soll ich dir einen Kaffee machen?«, bot ich an.
»Hinlegen!« Wut ließ seine Augen funkeln.
Gehorsam legte ich mich auf den Rücken und hob die Arme über den Kopf. Am oberen Bettgestell hingen Manschetten.
»Du bist schön«, murmelte Mike, streichelte mit den Fingerspitzen meinen Bauch hinauf und kniff grob in eine Brustwarze. Umständlich verschloss er die erste Lederfessel.
»Nicht so fest«, bat ich.
Ein kalter Blick traf mich. Er schnallte das andere Handgelenk fest und schnaufte. »Bereit?«
»Ja, Herr.«
»Heute habe ich etwas Besonderes vor.« Er nahm einen schwarzen Schal und verband mir die Augen.
Eine bierlastige Fahne wehte über mich hinweg. Die Matratze sackte neben mir ein. Ich atmete angestrengt und konzentrierte mich. Was hatte er vor?
Mit einer kühlen Creme bestrich er meinen rechten Unterschenkel. Die Haut brannte sofort. Hinter der Augenbinde blinzelte ich nervös.
»Alles okay?«
Die Fragerei nervte mich. Ein richtiger Dom vermochte einzuschätzen, wie seine Handlungen ankamen. Außerdem konnte ich jederzeit stoppen oder die Sitzung ganz abbrechen. Dafür gab es Safewords.
Ihm fiel nicht auf, dass ich eine Antwort schuldig blieb.
Getrieben von dem Wunsch, Mikes Anforderungen gerecht zu werden, ignorierte ich die unangenehme Hitze überall, wo er mich berührte.
Langsam arbeitete er sich nach oben vor. Meine Haut schien in Flammen aufzugehen.
Ich hielt die Luft an. Er würde doch nicht?
Im Schoß entfachte er einen Feuersturm, und zwar keinen von der angenehmen Sorte. Ich unterdrückte ein Wimmern und atmete gegen den Schmerz an. Was tat er da eigentlich?
»Mike, ich brauch … Gelb!«
Das Brennen trieb mir Tränen in die Augen, die Intensität ertrug ich nicht mehr.
»Saurier!«, rief ich.
Obwohl ich klar und deutlich mein Safeword ausgesprochen hatte, machte er weiter, verteilte etwas auf meinem Bauch, der Brust, den Armen. Ich wand mich, fluchte und flehte schließlich jämmerlich. Ohne Erfolg.
»Mach mich los!«, brüllte ich aus voller Kehle.
Lachen erklang. »Komm runter. Ich bin bald wieder da.«
Ungläubig lauschte ich auf die sich entfernenden Schritte. Die Haustür klappte geräuschvoll zu.
Entsetzt ruckte ich hin und her und kämpfte gegen die aufsteigende Panik an. War er wirklich gegangen und hatte mich gefesselt zurückgelassen?
Ich schrie und jammerte abwechselnd. Wie ein Wahnsinniger zerrte ich an den Fesseln. Die Handgelenke taten weh, in meiner Schulter gab etwas schmerzhaft nach. Im gleichen Augenblick knackte es und die rechte Hand kam frei. Ich riss die Augenbinde herunter und sah mich um.
Mike war verschwunden. Über mir hing eine Stange des Kopfteils auf halb acht und hatte die daran befestigte Kette freigegeben. Wütend öffnete ich die Schnallen der Ledermanschetten und befreite mich. Das Gefühl, in Flammen zu stehen, trieb mich unter die Dusche. Mit kaltem Wasser verschaffte ich mir Erleichterung und schruppte, um die Salbe herunterzubekommen. Manchmal benutzte ich sie gegen Muskelschmerzen. Im Beipackzettel wurde vor einer Überdosierung und großflächigen Anwendung gewarnt. Die unzähligen kleinen Wunden verschlimmerten die Qual.
Was hatte Mike geritten, mich komplett mit dem Zeug einzuschmieren? Ich keuchte und tappte nackt ins Schlafzimmer. In sinnloser Wut schlug ich auf den Schrank ein. Holz splitterte.
Angestrengt holte ich Luft. Das Brennen machte mich wahnsinnig. Tränen verschleierten meinen Blick.
Ich musste hier weg!
Hastig zog ich mich an, schnappte mir den Hoodie, warf ein paar Sachen in eine Sporttasche und floh aus der Wohnung. Ohne Ziel irrte ich durch die Straßen. Es gab niemanden, zu dem ich gehen konnte. In den vergangenen Jahren waren meine Sozialkontakte von Mike auf null reduziert worden. Er wollte mich für sich, was ich anfangs schmeichelhaft fand. Jetzt rächte sich dieses Verhalten. Ich hatte keine Freunde, niemanden, bei dem ich Unterschlupf finden könnte.
In meiner Verzweiflung rief ich den einzigen Menschen an, der mir einfiel. Nikita, einer der Mitarbeiter aus dem Elysion. Mein letzter Besuch im Club lag gut vier Jahre zurück, und ich war nicht sicher, ob er sich an mich erinnerte. Und wenn, wie genau er mir helfen sollte. Ich galt als renitent, hatte für Ärger gesorgt und mich mit einem Dom im Käfig geprügelt. Mit Skandar …
»Komm vorbei«, sagte Nikita einfach. »Ich schicke dir einen Freigabecode für den Fahrstuhl.«
»Danke!«
Zitternd dachte ich darüber nach, wie es weitergehen sollte. Erst einmal weg von der Straße, damit ich nicht versehentlich Mike in die Arme lief. Im Club konnte ich mich ausruhen. Es bestand keine Verpflichtung, mich auf einen Dom einzulassen. Das ganz bestimmt nicht. Momentan konnte ich mir nicht vorstellen, mich je wieder vorbehaltlos jemandem auszuliefern, wie es eine Session erforderte.
Mein Partner hatte mich missbraucht und zerstört. Er hatte alles mit Füßen getreten, wofür BDSM für mich stand: Einvernehmlichkeit, Sicherheit, Vertrauen, Fürsorge.

© 2025 Sabine Reifenstahl

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